Zahnlexikon

Amalgam

Amalgam ist ein Füllungsmaterial, welches aus Quecksilber, Silber, Kupfer und Zinn besteht. Dieses Füllungsmaterial gibt es bereits seit vielen Jahren und ist mit Abstand das meist erforschte Material der Zahnheilkunde. Eine Amalgamfüllung wird gelegt, wenn der Zahn durch Karies befallen ist und eine Füllung benötigt. Wegen des Inhaltsstoffes Quecksilber, welches zu Nervosität, Schlafstörungen und Depressionen führen kann, wird Amalgam seit einigen Jahren diskutiert. Einige Praxen bieten keine Amalgamfüllungen mehr an. Es ist jedoch nicht nachgewiesen, dass die Beschwerden aufgrund von Amalgamfüllungen aufgetreten sind. Wie viel Quecksilber eine Amalgamfüllung tatsächlich freisetzt, hängt Forschern nach von vielen verschiedenen und vor allem persönlichen Faktoren ab.

Eine Amalgamfüllung ist sinnvoll, wenn eine große Füllung Restauration notwendig ist, denn das Material ist extrem Haltbar und kann hohem Kaudruck standhalten. Positiv ist außerdem, dass sich das Material ausdehnt und somit kein Spalt zwischen Füllung und Zahn entsteht. Aufgrund der silbernen, glänzenden Oberfläche werden Amalgamfüllungen jedoch nur im Seitenzahnbereich verwendet. Die Besonderheit bei Amalgamfüllungen ist die Bearbeitung. Nachdem die Füllung gelegt wurde und das Loch im Zahn verschlossen wurde, muss das Material mindestens 24 Stunden aushärten. Danach kann die Füllung noch glatt poliert werden. In seltenen Fällen treten Allergische Reaktionen auf, dann sollte das Amalgam so schnell wie möglich entfernt werden. Bei Patienten, die lange eine Amalgamfüllung im Mund hatten, können sogenannte Amalgamtätowierungen auftreten. Das sind dunkel bläuliche Verfärbungen an den angrenzenden Mundschleimhäuten.

Aus ästhetischen und gesundheitlichen Gründen lassen sich immer mehr Patienten die alten Amalgamfüllungen durch Ästhetische Komposit Füllungen ersetzen. Bei der Entfernung wird zum Schutz des Patienten eine Art Gummischutz, auch sogenannter Kofferdam genannt, angelegt. Der Kofferdam soll verhindern, dass der Patient beim Ausbohren der Amalgamfüllung Partikel verschluckt oder einatmet. Nach einer kompletten Amalgamsanierung, das heißt, wenn viele Amalgamfüllungen in kurzer Zeit ausgetauscht werden, empfiehlt es sich eine Amalgammausleitung durchzuführen. Dabei sollen Rückstände des Quecksilbers über die Entgiftungsorgane Niere, Leber und Darm ausgeschieden werden. Diese Methode ist nicht nachgewiesen und es handelt sich um eine reine Privatleistung.

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